«We are such stuff as dreams are made on, and our little life is rounded with a sleep.»

(Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind, und unser kleines Leben ist von einem Schlaf umringt). Shakespeare «Der Sturm» 4. Akt.

Zufällig bin ich auf Shakespeares Vers gestossen und irgendwann in der Zeit zwischen Schlaf und Traum wurde mir klar wie ich den Vers umsetzen werde. Die Träumerin, welche ich schon als Radierung realisiert hatte, wählte ich als Vorlage. Die Radierung ist zwischen 1999 und 2000 entstanden. Damals ging die Inspiration von einer zufällig hingekritzelten Figur aus, einer nackten Frau mit geschlossenen Augen, welche behütend ihren Kopf in die verschränkten Arme gebettet hat. Weitere Skizzen führten zur Umsetzung der Radierung.

Als mir bewusst wurde, wie gut Motiv und Vers zusammen passen, habe ich mich zur Umsetzung entschlossen und dazu die Form des Wandbildes gewählt. Das Wandbild wurde in der Grösse 210 x 270 cm realisiert. Das Handling der grossen Arbeit war eine echte Herausforderung.

Unergründbar scheinen mir Schlaf und Traum, sowie die Zwischenphasen und die Übergänge dieser Ebenen – die kurzen Momente beim Erwachen wo man die letzten Traumfetzen festhalten möchte und diese einem doch meist entgleiten. Bei der Farbenwahl habe ich versucht, eine Verbindung zum Thema Traum herzustellen: Violett steht für das Mystische und Magische. Zusammen mit der schwarzen Fläche im Hintergrund soll es dem Bild eine geheimnisvolle Tiefe geben. Rot steht für Sinnlichkeit, Liebe und Lebensenergie. Für Kissen und Decke habe ich ein dunkles Rot gewählt, welches im Gegensatz zum leuchtenden Rot der Schuhe eher etwas Träges, Ruhiges hat. Die Kleidungsstücke im Hintergrund und die roten Schuhe stehen für das Erwachen aus dem Traum und dem Übertritt von der surrealen in die reale Ebene.